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Fortsetzung:
ReFORMation in Göttingen

Bericht über die Vernissage am 23. Mai 2015

Sina Faikosch "Die Glocke" © Sina Faikosch (HAWK)

Hanna Ricarda Clauß präsentierte danach ihren Beitrag zur Ausstellung. "Sola lingua et scriptura" (Allein durch Sprache und Schrift) eine Text-Collage oder, wie es die Desginerin selbst nennt, ein Audio-Loop. "Wortwechsel, Ortswechsel, Wandelbar, Restauration, Vereinen, Verfeinern, Flicken..." Die rhythmisierte Wortfolge erinnert an Martin Luthers Grundsatz "Allein durch die Schrift", mit dem er die Bibel zur Grundlage des christlichen Glaubens machte. "Allein durch die Sprache" ergänzt die Sprache als Kommunikationsmittel.
Carolin Weikamp, Mit-Designerin des "Rallye 3000 GT" (Glaube braucht den Menschen. Braucht der Mensch den Glauben?), machte aus Sicht der Studierenden klar, welche Chancen dieses gesamte Projekt für alle Beteiligten hat.
Oberkirchenrätin Dr. Heike Köhler hob in ihrem Beitrag hervor, dass Reformation nach vorn und zurück blickt. Sie übersetze Sprache und Bilder, so dass diese in ihrem jeweiligen Kontext verstanden wurden und werden. Die Kirche selbst unterliege seit dem Thesenanschlag 1517 diesem Prozess. Zu jeder Zeit möge sich Kirche verbessern, um "für, in und mit der Welt" zu sein.
Wie privat oder institutionell Bilder sind, fragte Dr. Simone Liedtke, Referentin für Kunst und Kultur im Haus kirchlicher Dienste Hannover (HkD): "Bilder haben ein Eigenleben. Man kann sie gebrauchen, entfremden, verstehen oder auch nicht verstehen. Bilder zeigen und zeigen Vieles nicht. Das lasse Raum für Interpretationen." Hartmut Reimers, Kollege Liedtkes im HkD, erläuterte bildhaft den Werdegang des Projektes. Er erlebe selbst die Hochschule als Ort der Reformation. "Das konstruktive Miteinander bei Ideensammlung, Austausch, Produktion und sogar Alltag, wie Essen zubereiten und Raum herrichten wirken nachhaltig auf mich.", so Reimers. Er dankte nochmals allen Designerinnen und Designer und den Professoren Barbara Kotte und Timo Rieke von der HAWK.
Wie die einzelnen Objekte sich in den unterschiedlichen Veranstaltungsräumen verwandeln, führte Rieke aus, bevor er die Ausstellung für die Anwesenden eröffnete. Anschließend konnten die Besucherinnen und Besucher die Objekte ansehen und mit den anwesenden Designerinnen und Designern ins Gespräch kommen.
Weitere Termine:
Nachtöffnungen am 28. Mai und am 6. Juni 2015 von 19 bis 23 Uhr
Vortrag "Luther im Film" am 3. Juni 2015 um 19 Uhr (Referentin: Pastorin Dr. Simone Liedtke)

Die Ausstellung ReFORMation in der St. Johanniskirche

ist bis zum 10. Juni 2015 täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet.