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Gemeindegliederzahl:
700

Ev.-luth. Kirchengemeinde
Settmarshausen und Klein Wiershausen

Adresse und Anschrift:
Sahlbachwinkel 6
37124 Rosdorf Settmarshausen

Bürozeiten Settmarshausen:
Di: 18-19 Uhr
Tel.: (05502) 586

Bürozeiten Rosdorf:
Mo, Mi, Do und Fr
von 8.30 bis 11.30 Uhr
Di. von 15-18 Uhr
Tel.: (0551) 78312
Kontaktperson:
Pastorin Simone Mertins
Am Plan 14
37124 Rosdorf
Tel.: (0551) 78312

Vorsitzender
Kirchenvorstand:

Hagen Gebbert
Tel.: (05502) 479219
Unsere Gemeinde:
Die verbundene Kirchengemeinde Settmarshausen und Klein Wiershausen hat zwei Predigtstellen: die  evangelisch-lutherische Dorfkirche in Settmarshausen und die Kapelle in Klein Wiershausen. Seit 2012 ist die Gemeinde pfarramtlich und seelsorgerisch verbunden mit der Kirchengemeinde St. Johannis Rosdorf.
Das Gemeindeleben artikuliert sich in verschiedenen Gruppen und Kreisen wie folgt:
• Gottesdienste am 1. Sonntag im Monat um 9.30 Uhr in der Kapelle Klein Wiershausen, am 2. Sonntag im Monat um 10.30 Uhr und am letzten Sonntag im Monat um 17 Uhr in der Dorfkirche Settmarshausen
• Ökumenischer Chor: montags um 20 Uhr im kirchlichen Gemeindehaus
• "Quer durch die Gemeinde" – monatlicher Gesprächskreis über Gott, Bibel und Welt.
• Posaunenchor Settmarshausen-Sieboldshausen: donnerstags 18.30 Uhr im Winterhalbjahr in Sieboldshausen und im Sommerhalbjahr in Settmarshausen
• Gospelkids/Gospelteenies
• monatlicher Kindergottesdienst
• monatlicher Seniorennachmittag
• Besuchskreis
Aktuelle Gemeindeinformationen werden regelmäßig in den "Rosdorfer Mitteilungen"
und im Gemeindebrief veröffentlicht!

Die Kirchengemeinde Settmarshausen und Klein Wiershausen ist Träger eines evangelischen Kindergartens im Kindertagesstättenverband für 25 Kinder mit der Möglichkeit der Betreuung unter dreijähriger Kinder.
Kirchenvorstandsmitglieder:
Ingolf Becker, Settmarshausen
Ursula Böhm, Settmarshausen
Hagen Gebbert (Vorsitzender), Alte Heerstraße 28, 37124 Settmarshausen, Tel.: (05502) 479219
Nadine Hartwig, Settmarshausen
Johanna Herting, Settmarshausen
Kirsten John, Klein Wiershausen
Eckhard Krüger, Klein Wiershausen
weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:
Pfarramt und Pfarrsekretärin:
      Ingrid Sonnemann, Am Plan 14, 37124 Rosdorf, Tel.: (0551) 78312
Küsterin Settmarshausen:
      Ulrike Kliewes, Auf dem Strautberg 11, 37124 Settmarshausen, Tel.: (05502) 4247
Küsterin Klein Wiershausen:
      Kirsten John, Dorfstraße 24, 37124 Klein Wiershausen, Tel.: (05502) 910553
Kindergarten:
      Katharina Filmer (Leitung), Sahlbachwinkel 6, 37124 Settmarshausen, Tel.: (05502) 2284
Kirchenmusiker: N.N.
Kreise und Gruppen - Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner:
Ökumenischer Chor (Leitung: Beate Osterried)
Posaunenchor (Leitung: Frank Bodemeyer)
Gospelkids/Gospelteenies: Gosia Borrée, Tel.: (05509) 1968
Kindergottesdienst: Nadine Hartwig, Tel.: (05502) 4114
Quer durch die Gemeinde: Christel Nolte
Geschichte der Kirche:
Das Dorf Settmarshausen wird 1303 und 1315 zum ersten Male in Kaufurkunden erwähnt. Die Schreibweise war damals: Sehtmanneshusen. Mit Sicherheit ist das Dorf noch älter. Für die Kirche gilt vermutlich das Gleiche.
Das ganze Mittelalter hindurch bis in die Neuzeit hinein war die wirtschaftliche Lage des Ortes nicht gut, deutlicher ausgedrückt: Es war ein armes Dorf.
Aus einer Zustandsbeschreibung aus dem Jahre 1585 geht hervor, dass 86% der dort wohnenden Familien kaum das Existenzminimum besaßen. Damals lebten in Settmarshausen vier Ackersleute, 21 Kötner (grundherrenabhängige, landarme Bauern), ein Bettler und zwei Häuslinge. Diese sozial äußerst ungünstige Struktur sollte das Dorf bis ins 19. Jahrhundert behalten.
Im Dreißigjährigen Krieg litt Settmarshausen durch Plünderungen und ständige Einquartierungen derartig, dass es zu den wenigen Dörfern gehörte, die nicht in das Göttinger Magazin zu liefern brauchten. Das Dorf war völlig verarmt.
1682 erlitt es die schlimmste Katastrophe seiner Geschichte: Ein schweres Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen brachte mehrere Häuser zum Einsturz, deren Balken sechs Menschen erschlugen. Die gesamte Ernte wurde durch dies Unwetter vernichtet und es dauerte Jahrzehnte, bis diese Schäden überwunden waren.
Ein weiteres schweres Unwetter richtete im Jahre 1800 schweren Schaden an. Die Wassermassen rissen soviel Erdreich und Steine mit sich, sodass der durch den Ort fließende Bach gezwungen war, sein Bett zu ändern.
Kaum waren diese Schäden beseitigt, als die napoleonischen Feldzüge auch Settmarshausen schwere Lasten auferlegten. Das Dorf gehörte nun zum Departement der Leine des Königreiches Westphalen und hatte zahlreiche Lieferungen und Fuhren für die französische Armee zu leisten. Die Versorgung der Truppen in den endlosen Kriegen verlangte bald den Einsatz der gesamten Finanzkraft der Gemeinde.
Als Kirchengemeinde ist Settmarshausen erst zum ausgehenden Mittelalter nachweisbar. Das dürfte daran liegen, dass Settmarshausen mit mehreren anderen Dörfern zusammen einen Pfarrsprengel bildete, worüber es leider keine gesicherten Informationen gibt.
Die erste sichere Nachricht über die Existenz einer mutmaßlich katholischen Kirche/Kirchengemeinde in Settmarshausen stammt aus dem Jahre 1490. Damals verlangte das Dorf von der Stadt Göttingen einen Zins für ein von ihr genutztes Stück Land, weil dieses der Kirche in Settmarshausen gehörte. Ergo muss damals ein Gotteshaus bestanden haben, welches über Grundbesitz verfügte. Schon dieser Beleg gibt Hinweis auf ein mögliches höheres Alter; allgemein hin pflegen Vermögen sich nicht von heute auf morgen anzuhäufen.
Ein Pfarrer zu Settmarshausen wird erstmalig 1592 erwähnt. Der Amtssitz des Pastors wechselte mehrfach. Als Settmarshausen lutherisch wurde, legte man es mit vier anderen Dörfern in der Umgebung zusammen. Im Jahre 1715 wurde das heute im Privatbesitz befindliche Pfarrhaus nebst Küsterhaus gebaut. Zumindest von diesem Zeitpunkt an ist Settmarshausen der Amtssitz eines Pfarrers zuzurechnen.
Der Turm ist nach Bauart und Anlage ein alter Wehrturm. Sein Mauerwerk aus verfugten Bruchsteinen, ist im Erdgeschoss 1,80 m stark und wird stockweise schwächer. Im oberen Teil beträgt die Wandstärke nur noch knapp 1 m. Wann er erbaut wurde, lässt sich nicht mehr feststellen. Aber es gibt einen Zeugen aus alter Zeit: An der Südseite des Turmes befindet sich im oberen Teil eine alte Fensteröffnung, die in ihrer Form auf den Übergang vom romanischen zum gotischen Baustil schließen lässt, also auf die Zeit um 1200.
Zu welchem Zeitpunkt an den Turm ein erstes Kirchenschiff angefügt wurde ist ebenso wenig überliefert wie Angaben über Baustil, verwendete Werkstoffe und äußere Erscheinung. Vermutet wird ein einfacher Holzbau, der sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts in einem denkbar schlechten Zustand befand. Aus alten Quellen der damaligen Zeit geht hervor, das die Kirche ein verfallenes Gebäude war, sodass man sich im Winter bei Schnee und schlechtem Wetter nicht darin aufhalten konnte. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Kirche in dieser Zeit weder durch Kriege noch durch die Unwetter und eine große Feuersbrunst im Jahre 1688 Schaden genommen hätte. Aber je mehr Jahrzehnte ins Land gingen, desto schlechter wurde ihr baulicher Zustand. Schließlich wurde er so schlecht, dass sich eine Instandsetzung nicht mehr lohnte. Unter Pfarrer Nolte, der von 1758-1788 Dienst in Settmarshausen tat, reifte der Plan heran, die Kirche von Grund auf neu aufzubauen. Aus seinen Berichten und Bittschriften geht hervor, wie sehr er sich darum bemüht hat.
Da Settmarshausen, wie bereits erwähnt, ein sehr armes Dorf war, bedurfte es eines Führsprechers und Wohltäters, in Persona des Fürstl. Braunschweigischen Kammerrats Dr. Joachim Götz von Olenhusen, welcher sich für die Instandsetzung der Kirche höheren Ortes einsetzte. Das Rittergut Olenhusen liegt ca. 1 km östlich von Settmarshausen, und die Familie Götz von Olenhusen übte das Patronatsrecht an der Kirche in Settmarshausen bis zu dessen Ablösung im Jahr 1956 aus.
Der Weg war nun frei und so wurde die Kirche von 1774-1776 völlig umgebaut. Der alte Turm blieb stehen, während das heutige Kirchenschiff mit der anhängenden Sakristei aus Bruchsteinmauerwerk neu errichtet wurde. Mit Baubeginn am 10. Juni 1774 wurden als erstes für die Fundamentierung 120 Eichenpfähle in den Boden gerammt, welche für rund 200 Jahre einen sicheren Stand des Bauwerks gewährleisteten. Mit Sicherheit würde dieses Fundament noch weitere Jahrhunderte standhalten, hätte sich nicht der Grundwasserspiegel durch den an der Südseite der Kirche vollzogenen Straßenbaus gesenkt. Die ausgetrockneten Eichenpfähle begannen zu modern und zu verrotten und konnten mehr und mehr der Last der Außenmauer nicht standhalten. So war in den Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts wiederum eine große Bausanierungsmaßnahme an der Nordseite des Kirchengebäudes notwendig, wo permanent die Gefahr wuchs, die Wand könnte wegrutschen und zusammenbrechen. Ein Stahlbetonfundament sorgt seit dieser Zeit wieder für die notwendige Standsicherheit.
Erwähnenswert bleibt, dass in der bereits kurz dargestellten schlimmen Zeit des Dreißigjährigen Krieges natürlich auch das Dorf und die Kirche unter den durchziehenden marodierenden Truppen beider Lager schwer zu leiden hatte. Überliefert ist, dass der Feldherr der kaiserlichen (katholischen) Liga Tilly die Glocken der Settmarshäuser Kirche rauben und für Kriegszwecke einschmelzen ließ.
Zurück zum Beginn des Neubaues der Kirche im Jahre 1774: Nach zweijähriger Bauzeit war der Kirchbau vollendet. Der restaurierte Gedenkstein über dem früheren Haupteingang auf der Nordseite der Kirche gibt uns davon Kunde: "Dies Gotteshaus ist im Jahre 1776 erbauet durch die Vorsorge des Superint. Luther, des Gerichtsschulzen Jordan und des Pastors Nolte."
Der Bau der Kirche hatte die finanziellen Kräfte der Gemeinde auf das äußerste beansprucht, sodass große Teile der Inneneinrichtung des alten Gotteshauses übernommen und erst allmählich durch neue ersetzt werden konnten.
Die nach dem Glockenraub durch den Feldherren Tilly wieder neu angeschaffte große Glocke konnte man selbstverständlich hängen lassen. Genaue Angaben, wann diese Glocke angeschafft wurde, liegen leider nicht vor. Allerdings wurde während des Kirchenneubaus festgestellt, dass sie nach relativ kurzer Dienstzeit umgegossen werden musste; Risse in der Glocke könnten die Ursache gewesen sein. Ihr notwendig gewordenes Umgießen wurde ein volles Jahrhundert immer wieder verschoben und erst im Jahre 1877 durchgeführt. Jede Familie der Gemeinde beteiligte sich an den Umguss-Kosten. In Ihrer neuen Gestalt wog die Glocke 650 Pfund.
Eine kleine Glocke wurde im Jahre 1843 angeschafft. König Ernst August von Hannover spendete einen Betrag, der einem Drittel der Gesamtkosten entsprach (150 Taler).
Diese beiden Glocken hängen heute noch im Kirchturm und erfüllen ihre Aufgaben, nämlich halbstündlicher Zeit-Anschlag, Ankündigung der Gottesdienste, Volles 11 Uhr- und 18 Uhr-Läuten, Toten-Läuten wenn jemand im Dorf verstorben ist.
Im Inneren der Kirche finden wir eine barocke hölzerne Altarwand aus dem Jahr 1776, also dem Jahr des oben dargestellten Neubaues der Kirche. Der Altar in seiner Schlichtheit ist nicht das, was wir uns gemeinhin unter einem Barock-Altar vorstellen. Den Altar der Dorfkirche Settmarshausen kann man im Stil als "bürgerlichen Barock" bezeichnen, d.h. einfache und beeindruckend stringente Linienführung. Im Jahre 1999 wurde der Altar restauriert und erstrahlt seitdem wieder in seinen ursprünglichen Farben Weiß und Gold. Auch diese Restaurierung bedeutete einen nicht unerheblichen finanziellen Kraftakt für die kleine Kirchengemeinde.
Die Restaurierung der gegenüberliegenden Orgel-Empore konnte aus finanzieller Sicht ebenso wenig wie der Anstrich der Kirchenbänke verwirklicht werden und stellt sich vorerst noch in den alten, dunkelgrauen und rötlichen Farben dar.
Im noch nicht restaurierten Orgelgehäuse finden wir eine alte Register-Orgel von 1849. Der Orgelbauer August von Werder aus Northeim, bzw. Höckelheim hat sie in den Jahren 1848-49 gebaut, nachdem eine Vorgänger-Orgel, die man im Jahre 1774 gebraucht in Göttingen günstig gekauft hatte, sich als unbrauchbar, da zu reparaturanfällig, erwiesen hatte. August von Werder erstellte einen Neubauvorschlag und unterbreitete sein Angebot dem Kirchenvorstand Settmarshausen. Er war bekannt in Südniedersachsen als seriöser Orgelbauer und hatte bereits mehrere Orgeln in der Region gebaut.
Im Juli 1848 genehmigte das Konsistorium den Neubau und ein Jahr später, im Juli 1849, erfolgte die Abnahme der Orgel durch die Kirchenkommission. Die neue Orgel wird für "sehr gut und tadellos" befunden. August von Werder verwendete bei seinem Bau Pfeifenmaterial aus dem frühen 18. Jahrhundert. In Anlehnung an die Orgelkunst alter Barockmeister zeichnet sich das Instrument durch die Verwendung guten Eichenholzes und handwerkliche Genauigkeit in der Ausführung aus.
Zur Erhaltung der Orgel wurden im Laufe der Jahrhunderte notwendige, teilweise schmerzliche Eingriffe vorgenommen, welche das Klangbild der Orgel zwar veränderten, dies jedoch dem Instrument als Vertreter des Typus einer schlichten Dorforgel insgesamt nicht geschadet haben. Gehäuse und Windanlage, sowie Windladen, Regierwerk, Teile der Spieltraktur und etwa 2/3 des originalen Pfeifenwerkes waren über die Jahre erhalten geblieben. Alterungsbedingte Materialschäden an der Windanlage, sowie die instrumenten­technisch nicht zuträgliche Zuführung von, in den Wintermonaten sehr kalter, Spielluft aus dem Kirchen-Dachbodenbereich in das im Kircheninneren gelegene, temperierte Instrument hatten zu fortschreitender Verschlechterung in Intonation und spieltechnischer Anlage geführt. Deshalb waren restauratorische Maßnahmen unbedingt notwendig.
Die Gesamtkosten für eine sinnvolle Restaurierung sollten sich auf gut 60.000 Euro belaufen. Eine alternative "moderne" Digitalorgel würde unter 10.000 Euro kosten. Der Kirchenvorstand entschied nach langem Überlegen, Kalkulieren, Diskutieren und Besichtigen alternativer Lösungen die Restaurierung der historischen Orgel voranzutreiben.
Mit viel Ideen und Phantasie, z.B. auch dem Verkauf/Versteigerung nicht mehr benötigter Registerpfeifen wurde letztlich der für die Gemeinde aufzubringende Eigenanteil von knapp 30.000 Euro aufgebracht. Orgelbaumeister Elmar Krawinkel aus Trendelburg in Nordhessen machte sich im Februar 2005 an die Arbeit und am 1. Advent 2005 konnte mit einem Konzert die Fertigstellung gefeiert werden.
Im Ergebnis erfreut die Orgel Gottesdienstbesucher wie Zuhörer nunmehr wie folgt ausgestattet:
615 Pfeifen, davon 540 im Manual und 75 im Pedal
vier Register enthalten Pfeifenwerk aus der Zeit um 1700
zur Ehre Gottes!